"Gewalt kommt nicht in die Tüte“ las ich vor kurzem auf einer Tüte der Bäckerei Goeken, auf der dann weiter zu lesen war, dass jede 3. Frau von sexueller und/oder körperlicher Gewalt bedroht sei, dass 25 % der Frauen sexuelle/und oder körperliche Gewalt in ihrer Partnerschaft erleben und 2 von 3 Frauen sexuell belästigt würden; mitgeliefert auf der Tüte war auch gleich eine Hilfetelefon-Nummer. Anlass für die Verwendung der Tüten mit diesem Aufdruck ist wohl, dass am 25.11.2020 der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ war. Aha, dachte ich, da wird mal wieder an dem Narrativ gestrickt von dem gewalttätigen Mann, der die armen Frauen drangsaliert. Anlass für mich, über das Verhältnis von Frau und Mann nachzudenken, ob diese Version der Wirklichkeit, wie sie uns immer wieder serviert wird, auch wirklich stimmt.
- Die Mitleidsmasche: Michael Holm hatte in dem Lied aus dem Jahr 1974 "Tränen lügen nicht“ (ansehen) behauptet, dass eine Frau, wenn sie weint, nicht lügen kann, denn die Tränen würden ja nicht lügen. Ich habe keine eigenen Geschwister gehabt, aber ich weiß es aus Erzählungen: Wenn sich ein Bruder mit seiner Schwester stritt, dann endete das nicht selten damit, dass die Schwester anfing zu weinen und heulend zu ihrer Mutter eilte und ihr ihr Leid klagte. Wer hatte Schuld? Gegen die Allianz der beiden Frauen hatte der Junge keine Chance. Egal wie der Streit zustande kam, egal, ob der Junge wirklich der Verursacher der Tränen seiner Schwester war, der Eindruck der Tränen war meistens so überzeugend, dass die Mutter zuerst einmal der Tochter glaubte und dem Sohn die Schuld an dem Streit gab. Vielleicht haben die Frauen sehr früh gelernt, dass die „Waffe der Tränen“ eine wirksame Waffe ist, um andere zu überzeugen, dass sie die Opfer sind. Denn die reflexartige Reaktion jedes Menschen ist es, mit einem anderen, der weint, Mitleid zu haben, ihn in Schutz nehmen und gegen echte und vermeintliche Angreifer verteidigen zu wollen. Das kann die richtige Reaktion sein, wenn die Tränen tatsächlich echt sind, wenn sie wirklich auf erlittenes Leid beruhen. Aber ist das wirklich immer so? Oder ist es nicht möglich, dass es auch eine „Masche“ sein könnte, um den anderen zu täuschen? Ich behaupte mal, dass diese Tränen vor allem von Frauen als Waffe benutzt werden, um Mitleid zu erheischen. Damit käme ich auch zur nächsten Strategie.
- Die vorgetäuschte Opferrolle: Wenn eine Frau beim Gericht erzählt, ein Mann hätte sie vergewaltigt, dann könnte dies der Wahrheit entsprechen, aber auch gelogen sein. Wenn sie aus dem Büro des Chefs stürmt mit zerzausten Haaren und offener Bluse und behauptet, ihr Vorgesetzter hätte sie sexuell belästigt, könnte dies stimmen, aber auch vorgetäuscht sein. Wer sich als Opfer darstellt – ohne Opfer zu sein – hat zunächst einmal die Sympathien auf seiner Seite. Könnte es sein, dass Frauen häufiger als Männer diese Opferrolle vortäuschen, um dadurch Vorteile zu haben? Wenn Frauen sich über körperliche oder sexuelle Gewalt beklagen, dann gibt es drei mögliche Varianten: Die Frauen wurden wirklich in ungerechtfertigter Weise attackiert und sie verdienen deshalb den Schutz durch andere. Die zweite Möglichkeit ist, dass sie einfach lügen und die Gewalt des Mannes erfinden und die dritte Möglichkeit ist, dass sie denn Mann derart provoziert haben, dass dieser gewalttätig oder sexuell übergriffig reagiert hat. Es gibt genügend prominente Beispiele, durch die aufgezeigt wird, dass Frauen die Opferrolle oft sehr geschickt vortäuschen können, um Männer dadurch in Schwierigkeiten zu bringen. Dem verstorbenen Karl Dall ist es passiert, dass er von einer Stalkerin angezeigt wurde mit dem Verdacht, er habe sie am 05.09.2013 in einem Züricher Hotelzimmer vergewaltigt (weiterlesen). Der verstorbene Komiker wurde zwar 2014 freigesprochen, trotzdem saß er deswegen vier Tage in Untersuchungshaft (weiterlesen). Ähnlich erging es Jörg Kachelmann. Auch hier konnte die Staatsanwaltschaft aus Sicht des Gerichts die Tat einer Vergewaltigung, die im Jahr 2010 begangen sein sollte (weiterlesen), wie im Falle von Karl Dall, nicht zweifelsfrei beweisen. Nicht immer geht es so gut aus. Nach dem Motto „es bleibt immer was hängen“ haben die beschuldigten Männer nicht selten Nachteile durch Falschbehauptungen der Frauen. So erging es Horst Arnold, der 2002 wegen Vergewaltigung verurteilt wurde, eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren verbüßte und in einem Wiederaufnahmeverfahren im Jahr 2011 freigesprochen wurde (weiterlesen). Der vermeintlich vergewaltigten Kollegin, das ergab dann das Wiederaufnahmeverfahren, ging es bei ihrer Anschuldigung der Vergewaltigung darum, einen unliebsamen Konkurrenten um eine schulinterne Position loszuwerden. Der Freigesprochene konnte aber nach seiner Entlassung nie mehr in das Beamtenverhältnis zurückkehren, erhielt keine Haftentschädigung, lebte von ALG II und starb an einem Herzinfarkt. Heidi K., das vermeintliche Vergewaltigungsopfer, wurde 2013 wegen Freiheitsberaubung in mittelbarer Täterschaft zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren verurteilt.
- Männerfeindliche Scheidung: Der Verdacht liegt nahe, dass Männer in der Justiz oft die schlechteren Karten haben. Vor allem im Kampf um die gemeinsamen Kinder haben sie gegenüber den Frauen einen schweren Stand. Das Grundmuster nach einer Trennung von Eheleuten mit Kindern ist häufig so: Die Frauen haben oft eine stärkere Bindung an die Kinder, sie haben dann im Kampf um das Sorgerecht einen Vorteil, den sie für sich nutzen, um dann die Kinder als „Faustpfand“ zu benutzen und ihre Versorgung nach der Ehe zu sichern. Ich habe es in meiner beruflichen Praxis (Schuldnerberatung) häufig durch Schilderung von Klienten erfahren müssen: Die Frauen benutzten mitunter den Trick der nicht gerechtfertigten Anschuldigung des sexuellen Kindesmissbrauches, um dem Vater das Umgangsrecht mit seinen Kindern zu verwehren – was häufig von Gerichten zunächst einmal „vorsichtshalber“ angeordnet wird – um die Kinder noch stärker an sich zu binden. Durch das Kontaktverbot entfremden sich die Väter von ihren Kindern und wenn dann doch die Unschuld des Mannes bewiesen wird, bleiben die Kinder dann oft trotzdem bei der dann geschiedenen Ehefrau, weil Gerichte eher dazu neigen, bestehende Verhältnisse „abzusegnen“ als das Risiko der Änderung von Lebensverhältnissen zuzustimmen (in diesem Falle dem Mann das Sorgerecht zuzusprechen), zumal die begutachtenden Jugendämter oftmals mit Frauen besetzt sind, die aufgrund der gleichgeschlechtlichen Affinität pro Mütter entscheiden. Die armen Männer werden dann nicht selten wirtschaftlich ruiniert, weil sie die Unterhaltszahlungen oft nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Ehefrau leisten müssen, sofern diese wegen des Alters der Kinder nicht oder nicht voll erwerbstätig sein können. Der „Selbstbehalt“ von 1160 EUR nach Düsseldorfer Tabelle (weiterlesen) reicht oft nicht mehr zum Überleben, zumal dann, wenn die Fahrten zur Arbeitsstelle weit sind und deshalb ein Auto unterhalten werden muss. Außerdem droht bei Nichtzahlung immer die Verurteilung wegen absichtlicher Unterhaltspflichtverletzung nach § 170 StGB. Auch wenn die Kinder dann doch zeitweise bei dem Vater sich aufhalten, müssen Väter trotzdem noch den vollen Unterhalt zahlen. Das wird dann mit dem Residenzmodell begründet: Kinder „residieren“ bei einem Elternteil – meistens der Mutter- und deshalb schlägt sich die zeitweilige Anwesenheit beim Vater unterhaltsrechtlich nicht nieder (weiterlesen).
- Jungen benachteiligt in der Erziehung: Männliche Schüler haben im Durchschnitt schlechtere Schulnoten als Mädchen – trotz gleicher Begabung. Es liegt an nicht-kognitiven Fähigkeiten, deren Vorteile bei den Mädchen liegen: Sie sind aufmerksamer im Unterricht, sind fleißiger und ordentlicher. Ihre Leistungsmotivation ist einfach höher. Jungens finden es nicht so „cool“ fleißig zu sein (weiterlesen). Allgemein gelten Jungen in der Erziehung als schwieriger. Nicht von ungefähr sind die im „Struwwelpeter“ behandelten misslichen Charaktere (Struwwelpeter, der böse Friedrich, der Zappel-Philipp) männlich weiterlesen). Männlich zu sein bedeutet in unserer Gesellschaft bereits als ein negatives Auslesekriterium, weil dies assoziiert wird mit höherer Aggressivität und die wird allgemein verurteilt. Während Mädchen als brav und gut angepasst gelten, werden die Jungens eher als rebellisch angesehen. Dies liegt daran, dass sie stärker orientiert sind, sich einen bestimmten Rang zu erobern – die Vorbilder liefern die Medien zu Hauf. Sie gelten wegen ihrer um Positionen und Ränge geführten Kämpfe als „Problemkinder“ und benötigen deshalb klare Grenzen, die von den Erwachsenen gesetzt werden müssen (weiterlesen).
- Männer biologisch benachteiligt? Männer werden nicht so alt wie Frauen. In Deutschland hat ein Mann eine Lebenserwartung von 78 Jahren, eine Frau von 83 Jahren – das sind fünf Jahre Unterschied (weiterlesen). Das war nicht immer so. Noch 1871 lag die Lebenserwartung bei Männern nur bei 35 Jahren, bei Frauen bei 38 Jahren (weiterlesen). Also schon vor über 100 Jahren war die Lebenserwartung der Männer geringer als bei Frauen. Da diese Verhältnisse weltweit ziemlich gleich sind – überall auf der Welt haben die Männer eine kürzere Lebenserwartung – könnte man genetische Faktoren vermuten. Diese Vermutung wurde aber durch die „Klosterstudie“ widerlegt: Der Demograf Marc Luy hatte vergleichbare Kohorten von Männern und Frauen gebildet, in dem er die Nonnen und Mönche in Bayern untersucht hat, die unter vergleichbaren Bedingungen lebten und fand heraus, dass dort die Lebenserwartung von Männern und Frauen fast identisch war (die Männer starben nur ein Jahr früher als Frauen – lebten aber länger als ihre Geschlechtsgenossen „in der freien Wildbahn“ ), so dass angenommen werden kann, dass es verhaltensbedingte Unterschiede oder Milieufaktoren sind, die in der übrigen Bevölkerung zu einem größeren Unterschied in der Lebenserwartung führen (weiterlesen): Ein i.d.R. höheres Übergewicht, höheres Risiko im Straßenverkehr ums Leben zu kommen oder durch Genuss von Drogen und eine höhere Suizidrate drücken die Lebenserwartung der Männer. Ob das erhöhte Risikoverhalten der Männer mit dem Hormon Testosteron in Zusammenhang steht, ist noch nicht ganz klar, aber es trägt dazu bei, dass Männer sich höheren Risiken aussetzen, also z. B. immer noch mehr rauchen, mehr Alkohol trinken und weniger auf ihre Gesundheit achten. Sie glauben anscheinend eher daran, dass der Körper einfach zu funktionieren hat wie eine Maschine – ohne Rücksicht auf Verluste (weiterlesen).
Trotz der kürzeren Lebenserwartung der Männer und ihre Benachteiligung im Daseinskampf hält sich immer noch hartnäckig das Narrativ von dem Mann als dem starken Geschlecht. Warum es dann immer noch Gleichstellungsbeauftragte gibt – die meistens von Frauen besetzt sind – oder man noch glaubt, Frauen durch eine „Frauenquote“ künstlich besser zu stellen als Männer, wird wohl das Geheimnis der Feministinnen bleiben, die gerne den Mann als den Bösewicht vorführen, wahrscheinlich um ihre eigene Daseinsberechtigung abzusichern. Zwar werden Frauen nicht so oft straffällig wie Männer (ihr Anteil beträgt ungefähr ein Viertel aller Straftaten (weiterlesen). Aber ob sie damit auch harmloser sind als Männer, möchte ich bezweifeln. Die Psychologin Lydia Benecke, die vor allem in der Forensik tätig ist, hat das Bild etwas gerade gerückt mit ihrem Buch „Psychopathinnen – die weibliche Seite des Bösen“ (weiterlesen), in dem sie zeigt, dass auch Frauen eiskalte Killerinnen sein können. Sie werden nur noch nicht so schnell entdeckt aufgrund des gesellschaftlichen Bildes, wonach Frauen hauptsächlich Opfer sind und wegen ihrer Raffinesse. Aber sie müssen nicht immer nur töten, sondern können einfach nur eine „Schneise der Verwüstung“ hinterlassen, vor allem in puncto soziale Beziehungen (ansehen).
Es wird also Zeit, dass auch in der Gesellschaft sich etwas ändert: Die Männer fordern die Solidarität nicht so stark ein, sind von ihrem Selbstverständnis her gesehen auch lieber leidend, als dass sie Hilfe einfordern. Vor allem sollte aber das allgemeine Bild des ewig schuldigen Mannes verschwinden, dem das Elend in dieser Welt doch viel zu leicht und zu schnell „in die Schuhe geschoben“ wird.
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