Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt die zunehmende Gewalt von Demonstrationen wegen den Maßnahmen der Corona-Krise gegen Polizisten. In Berlin, wo nur Demonstrationen mit bis zu 50 Personen erlaubt sind, an der aber bei einer Demo auf dem Alexanderplatz etwa 1200 Personen teilnahmen, soll es nach Angaben der GdP wegen Widerstandes gegen Polizisten, Angriffen, versuchter Gefangenenbefreiung, Beleidigung, schweren Landfriedensbruch, Körperverletzung sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittel-, Waffen- und Versammlungsgesetzes zu erhöhter Aggressivität gekommen sein (weiterlesen).
Wird mal wieder – wie so oft in der Vergangenheit – die Polizei der Prügelknabe einer Politik, die zumindest im Hinblick auf die oft unlogischen Freiheitsbeschränkungen in der Corona-Krise der Bürger nicht mehr vermittelbar erscheint? Aber nicht nur bei Demonstrationen kommt es zu Zusammenstößen mit der Polizei, auch bei individuellen Kontrollen. In einem von „RT-Deutschland“ geposteten Video geraten zwei Polizisten in einem Supermarkt mit zwei Personen (das von einem der Männer aufgenommen wurde) aus Ost-Europa (Russen?) aneinander, weil diese nicht bereit waren, Gesichtsmasken zu tragen (ansehen). In der Anfangssequenz wird gezeigt, wie zwei unmaskierte (!) Polizisten einen Besucher des Marktes aufforderten, seinen Ausweis zu zeigen, der aber dann nur ein selbst gefertigtes Schriftstück vorhielt mit der Begründung: „Ich bin ein Mensch, ich brauche keinen Personalausweis“. Der Polizist bestand aber auf einen richtigen Ausweis und fragte ihn dann: „Wo ist deine (!) Maske?“ Der Vernommene entgegnete: „Warum, sie auch!“ Antwort des Polizisten: „Wir brauchen keine Maske.“ Der als „Übersetzer“ fungierende Landsmann des Vernommenen fragte den Polizisten folgerichtig: „Aus welchem Grund? Alle Menschen sind gleich!“ Auf diesen Einwand ging der Polizist nicht ein, sondern forderte den „Übersetzer“ einfach auf zu verschwinden. Als dieser nicht sofort ging, kam der Polizist vielleicht nur einen halben Meter (!) auf diesen zu und sagte, dass er einen Platzverweis habe. Dieser fragte nach dem Grund, worauf der Polizist nur die lapidare Antwort gab: „Weil ich das sage.“ In dem folgenden Gespräch wurde von den beiden angesprochenen zwei Männern verdeutlicht, dass diese es nicht verstünden, warum sie selbst Masken tragen müssten und der Polizist nicht. Der Polizist entgegnete wieder, dass sie davon ausgenommen seien und ging wieder sehr nah (vielleicht ca. 30 cm) an den „Übersetzer“ (der zeitweise eine Maske trug!) heran und forderte ihn auf, den Platz zu verlassen, sonst nehme er ihn gleich mit in die Zelle. Daraufhin kam es zu einem unübersichtlichen Handgemenge zwischen den beiden Männern und den Polizisten, wobei es auch zu tätlichen Angriffen auf die Polizisten kam. Interessant ist, dass nur ein Ausschnitt des Films von „Bild“ gezeigt wurde (ansehen), in dem nur auf die „Prügelszene“, nicht aber im ausreichenden Maße auf die voraus gegangene Eskalation eingegangen wurde. Dabei wurde die Information gegeben, wo diese stattfand: in Troisdorf in NRW. Außerdem wurde bestätigt, dass nach Auskunft eines Polizeisprechers die Polizisten von der Tragepflicht befreit seien. Die Meldung über die Prügelei im Supermarkt hatte auch als gleichlautende „Standardmeldung“ Eingang gefunden in den Gazetten, wo nur von Angriffen auf die Polizei die Rede war, bei der zwei Polizeibeamte durch zwei Männer „dienstunfähig“ geschlagen wurden (weiterlesen). Es wird deutlich, in welche unnötigen Gefahrensituationen sich Polizisten wegen der Kontrolle der Maskenpflicht begeben müssen. Ich frage mich aber: Warum sind Polizisten in NRW von der Maskenpflicht ausgenommen? Warum wird auf die Verletzung der Abstandsregel von 1,50 Meter von dem Polizisten nicht eingehalten? Diese Fragen stellen die Journalisten des uniformen Artikels nicht. Hier kommt zu Recht der Verdacht auf, dass bei Bürgern und Vertretern des Staates mit zweierlei Maß gemessen wird.
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