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 Wenn eine Schiffskatastrophe passiert, dann heißt es häufig: „Frauen und Kinder zuerst“. Das bedeutet: Sind zu wenig Rettungsbote vorhanden, sollen diese zuerst einmal für Frauen und Kinder reserviert sein. Die Mär hat sich sehr lange gehalten, dass im Katastrophenfall die Ritterlichkeit der Männer den Frauen und Kindern eine bessere Überlebenschance bieten würde. Das Gegenteil ist der Fall, wie eine Studie aus Schweden zeigte: Mikael Elinder und Oscar Erixson von der Uppsala Universität werteten Daten von insgesamt 18 Schiffsunglücken aus, an denen mehr als 15 000 Menschen aus 30 Nationen beteiligt waren. Das Ergebnis ist eindeutig: Frauen haben bei maritimen Katastrophen nicht bessere, sondern schlechtere Überlebenschancen als Männer.

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Das zeigt sich ja auch, wenn sich Flüchtlinge auf den Weg in das gelobte Land jenseits des Mittelmeeres machen. Es sind doch hauptsächlich die jungen Männer in den Rettungsbooten zu sehen. Die Frauen und Kinder bleiben vorwiegend an Land zurück. Der Mythos von der besseren Überlebenschance der Frauen rührt von den Berichten vom Untergang der Titanic her, als auf Geheiß des Kapitäns zuerst den Frauen und Kindern der Zugang zu den Rettungsboten erlaubt werden sollte mit der Folge, dass 74 % der Frauen und 52 % der Kinder gerettet wurden, während aber nur 20 % der Männer überlebte.

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Aber ist die Bevorzugung der Frauen und Kinder als besonders schutz- oder rettungsbedürftig gerechtfertigt, denn welcher moralische Grundsatz sollte dieser Verhaltensregel zugrunde liegen? Sind Männer weniger wert als Frauen und Kinder? Und wie sieht es mit Alten oder Kranken aus? Hätten diese nicht dann, wenn man moralische Grundsätze anlegen wollte, eine Bevorzugung verdient? Lässt man alle moralischen Bedenken beiseite, könnte man auf die Idee kommen zu überlegen, wer das Überleben der Menschen am ehesten sichert. Es sind die Gesunden und nicht die Kranken. Es sind die Jungen und nicht die Alten. Und es sind die Frauen und nicht die Männer. Also doch? Frauen sichern dadurch das Überleben, weil sie allein zum Gebären von Kindern fähig sind. Ein Mann könnte potentiell mehreren Frauen seinen Samen spenden, also braucht es nur eine Minderzahl von Männern, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Moral stößt sich hier an der Maxime, dass vorwiegend das Überleben wichtig ist. Schaut man sich in der Natur um, dann stellt man fest: Männer sind oft überflüssig. Bei den Löwen z. B. herrscht ein dominantes Männchen über einen Harem von Weibchen. Die übrigen „Junggesellen“ schließen sich zu umherstreunenden Vagabunden zusammen und einzelne Tiere lauern darauf, wann sie ein Alphamännchen einmal durch einen Kampf ablösen können. Gelingt ihm die Ablösung, dann geschieht das Unvorstellbare: Er tötet alle Jungtiere seines Vorgängers, um allein für seinen eigenen Nachwuchs zu sorgen. Die Weibchen haben keine Chance gegen das stärkere Männchen, ihre eigenen Kinder zu schützen. Das dominante Männchen eines Rudels wird als notwendiger Spender des Samens gesehen und als Beschützer der Herde aufgrund seiner physischen Stärke. Er kann mühelos eine Hyäne als einen Hauptfeind der Löwen allein zur Strecke bringen, Weibchen haben da ihre Probleme. Ihre Stärke ist die Jagd im Rudel, weil dort nicht der Einzelkämpfer gefordert ist, sondern die Gruppe und die Kooperation der einzelnen Teammitglieder untereinander. Auch bei den Bären haben die Weibchen eine größere Bedeutung. Hier sind die Männchen vorwiegend Einzelgänger. Sie suchen nur die Nähe der Weibchen, wenn die Empfängniszeit der Bärinnen naht. Die Weibchen kümmern sich alleine um den Nachwuchs, männliche Tiere werden nicht gebraucht. Die Weibchen müssen sogar den Nachwuchs vor den männlichen Bären schützen, denn diese scheuen nicht davor zurück, ein Junges für eine Mahlzeit zu verzehren. Auch im Reich der Insekten sieht es nicht viel anders aus. Bei den Bienen ist die Königin die absolute Herrscherin. Ihre Aufgabe allein ist die Produktion von Eiern aus denen die Maden schlüpfen, die von den weiblichen Mitgliedern des Stammes, den Arbeiterinnen, genährt und gepflegt werden, bis sie zu ausgewachsenen Bienen werden. Die Königin entscheidet allein auch über das Geschlecht, d. h. ob sie ein von einem Drohn befruchtetes Ei (daraus entsteht eine Arbeiterin) oder unbefruchtetes Ei (daraus entsteht ein Drohn) zur Welt bringt. Die Drohnen, die nicht zum Sammeln von Blütennektar fähig und somit auf die Hilfe durch die Arbeiterinnen angewiesen sind, verlieren ihr Lebensrecht, wenn sie ihre Schuldigkeit, nämlich der Königin das Sperma im „Hochzeitsflug“ zu verabreichen, getan haben. Sie werden nicht mehr von den Arbeiterinnen ernährt und sogar aus dem Nest gedrängt.

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In der Natur zählt also nur das Überleben der Art, nicht die Moral. Und deshalb ist es so, dass die weiblichen Tiere eine bevorzugte Rolle spielen, weil sie i.d.R. für das Gebären und die Aufzucht der Jungen sorgen. Also ist doch die Bevorzugung der Frau gegenüber dem Mann gerechtfertigt? Bei den Menschen waren die Männer lange Zeit aufgrund ihrer physischen Stärke nötig. Deshalb bevorzugten Frauen vielleicht eher die Mitglieder des „starken Geschlechts“. Aber Maschinen haben die Männer weitgehend abgelöst und ihnen diese Funktion genommen. Das hatte weitgehende Konsequenzen, denn nun brauchten die Frauen aus diesem Grund nicht mehr den Mann als den stärkeren Part. Mehr noch: Sie entwickelten eine eigene physische und psychische Stärke. Sigourney Weaver  als die Darstellerin der Ellen Louise Ripley in dem Film „Alien“ aus dem Jahr 1979 markierte für mich diesen starken Frauentyp, dem auch ein außerirdisches, anscheinend unbesiegbares Monster, nichts anhaben kann. Sie bleibt als einzige Überlebende des Raumschiffs Nostromo im Kampf gegen den Eindringling übrig; und ihr gelingt es sogar, das Alien dadurch zu töten, dass sie es in den Weltraum katapultier.

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Die Frauen sehen sich also nicht mehr als „das schwache Geschlecht“ an. Und es scheint auch so zu sein, dass die gesellschaftliche Entwicklung dem neuen Rollenverständnis der Frauen Tribut zollt: Frauen entdecken immer mehr ihre Eigenständigkeit und emanzipieren sich aus der patriarchalischen Vorherrschaft des Mannes. Bereits im Jahr 2007 haben Frauen zu 56 % die Scheidung eingereicht.

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Während noch 1960 rund jede 10. Ehe geschieden wurde, ist das heutzutage jede 3. Ehe. Dazu weiterlesen hier

Und das liegt mit Sicherheit an den Frauen, die die Ehe nicht mehr so sehr als die „Versorgungsinstitution“ ansehen. In der Blütezeit der Emanzipationsbewegung, die mit Alice Schwarzers Buch „Der kleine Unterschied und seine Folgen“, eingeleitet wurde, in dem der Mann als despotisches Wesen  beschrieben wurde, trat Esther Vilar mit ihrem Buch „Der dressierte Mann“ den Behauptungen der Emanzipationsbewegung entgegen. Aus ihrer Sicht gehörten schon immer die Frauen zum klügeren Geschlecht, das von der größeren Wahlmöglichkeit der Lebensweise begünstigt war: „Die Frauen können wählen, und das ist es, was sie den Männern so unendlich überlegen macht: Jede von ihnen hat die Wahl zwischen der Lebensform eines Mannes und der eines dummen, parasitären Luxusgeschöpfes – und so gut wie jede wählt für sich die zweite Möglichkeit. Der Mann hat diese Wahl nicht.“

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Für Frauen ist deshalb der Status und das damit verbundene Vermögen und Einkommen des Mannes so wichtig. Sie bilden die Anziehungskraft, die die Frauen wie das Licht die Insekten anlockt. Aus Esther Vilars Sicht ist der Deal zwischen den Geschlechtern folgender: Männer sorgen für das Überleben durch ihren Status und der damit verbundenen Wirtschaftskraft. Die Frauen geben hierfür Sex und häusliche Geborgenheit. Mit der Emanzipationsbewegung haben die Frauen diesen Handelsvertrag gekündigt. Denn nun wurde ihnen ein neues Rollenbild vorgelebt: Die emanzipierte Frau benötigt nicht mehr den finanzstarken Statusmann, sondern sie kann ihre finanzielle Unabhängigkeit aus eigener Kraft selbst erreichen. Folglich braucht sie dem Mann auch als Gegenleistung keinen Sex und keine Häuslichkeit mehr gewähren. Und deshalb haben aus Sicht mancher Frauen die Männer fast nur noch die Rolle der Drohnen im Bienenvolk: Sie werden zu reinen Samenspendern. Für viele Frauen ist die Lebensgemeinschaft mit dem Ehemann – höchstens als Luxusweibchen eines reichen Magnaten – nicht mehr unbedingt erstrebenswert. Und wie die Bärinnen ziehen sie es vor, ihre Kinder allein groß zu ziehen und den Männern in der Rolle der Väter das Recht auf die eigenen Kinder streitig zu machen. In den Sorgerechtsprozessen und in der Frage des Umgangsrechts mit Kindern ziehen die Väter oft den Kürzere.

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Ist unter diesen Gesichtspunkten die Bevorrechtigung von Frauen noch gerechtfertigt? Wenn ein Nachrichtensprecher verkündet: „Es sind bei der Katastrophe oder bei einem Terroranschlag soundso viele Menschen umgekommen, darunter auch Frauen und Kinder“, dann stellt sich doch der Gedanke ein: Ist es also besonders schlimm, wenn Frauen und Kinder sterben? Männer haben eben gelernt zu sterben, denn sie sind es ja sowieso gewohnt, wenn sie in den Krieg ziehen oder gefährliche Berufe ausüben, in denen sie immer irgendwie mit dem Tod anderer konfrontiert werden oder selbst zum Opfer werden. Ich kann mich mit dieser einseitigen Bevorzugung des angeblich schwachen Geschlechts nicht anfreunden. Denn bei Lichte besehen sind sie doch meistens besser dran: Frauen haben eine höhere Lebenserwartung, lernen leichter und haben es deshalb in der Schule nicht so schwer, haben eine lautstarke Lobby in Form der Feministinnen hinter sich, wenn sie sich mal wieder im Daseinskampf anscheinend benachteiligt sehen, gewinnen beim Sorgerechtsstreit eher vor Gericht und genießen einen Bonus aufgrund ihres unter ästhetischen Gesichtspunkten gesehen besseren Aussehens als Männer. Warum also diese Bevorzugung? Bei mir haben die Frauen schon längst ihren Anspruch auf die vorgetäuschte beschützungswürdige Rolle verloren, die sie immer dann für sich selbst in Anspruch nehmen, wenn es ihnen zum Vorteil gereicht. Soll ich ihnen die Türe aufhalten? Quatsch, sage ich da, sie haben doch auch starke Arme! Soll ich, wenn ich mit einer Frau auf dem Gehsteig gehe, die zur Straße weisende Seite benutzen, weil sie gefährlicher ist? Pah, sage ich da, warum soll ihr Leben wertvoller sein als das meine. Wohl gemerkt: Ich bin kein Frauenhasser! Dieser Eindruck könnte aufkommen. Aber es müssen auch Frauen sein. Leider haben sie sich aus meiner Sicht doch leider zum Nachteil verändert: Die weiblichen Eigenschaften wie Sanftmut, Geduld und Fürsorglichkeit werden von modernen Frauen heute oft weitgehend abgelehnt. Sie wollen auch Stärke zeigen, in dem sie sich im Kampfsport wie Boxen oder Fußball zu beweisen suchen, wollen mit Ehrgeiz auch Karriere machen und lassen ihre Kinder lieber von Fremden betreuen, als sich selbst um sie zu kümmern. Gerade unter den Akademikerinnen gilt sogar das Kinderkriegen als Karrierehemmnis. Statistiker haben herausgefunden, dass 30 %  dieser Frauen der gehobenen Mittelschicht der Jahrgänge 1964 – 1968 überhaupt keine Kinder bekomme.

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Frauen reklamieren für sich die Gleichbehandlung mit Männern. OK, sollen sie haben. Dann gilt dies auch für Katastrophenfälle in Konflikt- oder Friedenszeiten und auch für den Alltag: Keine Bevorzugung mehr als „Gleichstellungsbeauftragte“, die bei näherem Hinsehen eher Frauenbeauftragte sind. So hatte z. B. das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein entschieden, dass ein Mann von der Bewerbung aufgrund seines Geschlechts ausgeschlossen werden darf und damit das Urteil des Arbeitsgerichts Lübeck (Az. 2 Sa 262 d/17) bestätigt. Ähnliche Urteile wurden bereits in Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern gefällt.

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Und warum dann noch eine Frauenquote? Warum soll bei der Vergabe einer Stelle in Wirtschaft und Politik eine Frau nur wegen der Einhaltung einer solchen Quote bevorzugt werden?  

Ich hoffe darauf, dass irgendwann einmal bei einem Terroranschlag, bei denen Menschen ums Leben kommen, der Nachrichtensprecher den Mut aufbringt zu sagen: „ Es haben soundso viele Menschen ihr Leben verloren, darunter waren auch viele Männer Opfer dieses Anschlages."

©Büren, 22.11.2019, Günther Birkenstock

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