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Die Welt, in der wir leben, scheint eher der Hölle zu ähneln als dem Paradies. In ihr herrschen diejenigen, die keine Skrupel haben, nur egoistisch ihre eigenen Ziele verfolgen und rücksichtslos ihre Bedürfnisse durchsetzen. Die Anständigen und an der Not anderer Interessierten, sich für deren Belange einsetzende Menschen scheinen oft das Nachsehen zu haben. Viele glauben, wenn sie zu Gott beten, könne er ihnen helfen, würde ihnen beistehen und sich für sie einsetzen und als „verlängerter Arm“ für sie wirken. Die Realität sieht aber nicht immer so wunschgemäß aus, viele sind enttäuscht, fühlen sich von Gott im Stich gelassen. Ist da etwas dran?

  • Gottverlassenheit – auch in der Bibel: Sehen wir uns das Leben von Jesus Christus an. Hat er nicht auch dieses Gefühl gehabt, von seinem „Vater“ (in aramäisch „Abba“ genannt) verlassen zu sein? Am Kreuz, vor seinem Tod, soll er sogar gesagt haben: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen. “ (Markus 15,34). Also, das Gefühl, von Gott verlassen zu sein, scheint sogar Jesus vertraut gewesen zu sein. Können wir vielleicht sogar schlussfolgern, dass Gott unsere Welt verlassen hat? Ist sie ihm gleichgültig geworden? Legt er sich nicht für die ins Zeug, die in seinem Sinne in der irdischen Welt wirken? Wir können feststellen: Die Gottverlassenheit ist ein durchgängiges Merkmal unserer Welt – zumindest das Gefühl oder der subjektive Eindruck, welche dafür sprechen. Aber es kommt noch schlimmer: Die Gottverlassenheit wird noch getoppt durch das Gefühl, dass diejenigen in unserer Welt das Kommando haben, die man vielleicht auf der Gegenseite verorten würde: Satan, Teufel oder Dämonen stellen die geistigen Entitäten dar, die in unserer Welt wirken und das Zepter in der Hand haben. Auch hier können wir im Neuen Testament fündig werden, denn Jesus hat selbst nach seiner 40-tätigen Fastenzeit die Versuchung des Teufels erlebt, der ihm die Welt offerierte für die Gegenleistung, dass Jesus ihn anbetet (Matthäus 4, 19). Daraus kann man schlussfolgern: Gott scheint nicht nur weit von dieser Welt entfernt zu sein, sondern in unserer materiellen Welt scheint sein Widersacher (Satan) zu herrschen.
  • Die Saat des Zweifels: Die Auffassung, nach der Gott zwar das Universum erschaffen hat, sich aber dann in die Transzendenz zurückgezogen hat, wird mit Deismus bezeichnet. Wie ein Uhrmacher, der eine Uhr hergestellt hat, ist er derjenige, der als der Werkmeister der Welt fungiert, indem er sie zum Laufen bringt, dann weiterlaufen lässt – bis sie irgendwann stehen bleibt. Könnten wir einen solchen Gott gebrauchen? Wohl kaum. Neal Donald Walsch vertritt in seinen Büchern weitgehend ein solches Gottesbild, das darauf beruht, dass die Menschen als Individuen zwar eine geistige Verbindung mit Gott haben können, dieser aber wegen des Respekts des freien Willens ihnen den Freiraum lässt, sich falsch zu verhalten, wobei es keine klaren Maßstäbe für falsch oder richtig gibt, außer denen, die sich die Menschen selbst geben (weiterlesen). Die Zweifel der Menschen daran, ob es überhaupt absolute Wertmaßstäbe gibt, hat dabei aber gerade Satan in der Geschichte von der Versuchung des Menschen im Garten Eden selbst genährt. Folgt man dem Tenor dieser Geschichte, dann wird klar, dass er versuchte, einen Keil zwischen Gott und die Menschen zu treiben, in dem er Zweifel säht zu der Aussage, sie würden sterben, wenn sie von der „Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse“ essen („Sollte er das wirklich gesagt haben“ – 1. Moses 1-11). Die Saat des Zweifels ist die Wurzel des Abfalls von Gott. Das Gottvertrauen wird infrage gestellt.
  • Maßlosigkeit als die Wurzel allen Übels: Vor allem unsere Zeit scheint davon geprägt zu sein, dass der Mensch sich als das Maß aller Dinge ansieht. Die Maßlosigkeit scheint dabei ein Unwertmaßstab zu sein für das Verhalten der Menschen, die die Macht haben. Die Machtlosen in unserer Welt können deshalb nicht maßlos sein, weil ihre oftmals höhere wirtschaftliche Abhängigkeit keine Maßlosigkeit erlaubt. Je wirtschaftlich unabhängiger die so genannten Eliten werden, desto häufiger ist das sich über alle Maßstäbe hinwegsetzen ein Merkmal ihres dekadenten Verhaltens. Die wahre Macht des Geldes spiegelt wider, was diese Eliten verkörpern: scheinbar absolute Erhabenheit über die Werte und Normen einer Gesellschaft. Denn wer Geld und Macht besitzt, ist in unserer Welt so eine Art „Gott“, dem keiner die Vorherrschaft traut abzusprechen. Bill Gates oder Georg Soros sind etwa die heutigen „Abgötter“ unserer Zeit. Mit ihren Millionen, die sie Nicht-Regierungsorganisationen spenden, wollen sie ihre Macht demonstrieren und erreichen, dass ihre eigenen Vorstellungen von Recht und Unrecht durchgesetzt werden. Bill Gates Traum, alle Menschen mit einem Impfstoff gegen den Corona-Virus eines Tages versorgen zu können, zeugt von dieser Allmachtphantasie, wobei die Kollateralschäden der Nebenwirkungen der Impfungen („Wir werden den zu entwickelten Impfstoff sieben Mrd. Menschen verabreichen, da können wir uns keine Probleme mit bedrohlichen Nebenwirkungen leisten“) er billigend in Kauf nimmt (anschauen), denn die Zeit der normalerweise erforderlichen Testung von ca. 5 Jahren für einen Impfstoff soll massiv unterschritten werden. Welch eine Arroganz! Mit dieser Haltung aber demonstrieren diese so genannten Eliten die Gottesferne, die deswegen offensichtlich wird, weil sie die Akzeptanz absoluter Maßstäbe ablehnen.
  • Absolute Maßstäbe: Gibt es denn so etwas wie absolute Maßstäbe von Gut und Böse? Es ist gerade die teufliche List, den Menschen zu suggerieren, dass es sie nicht gibt. Dass der Mensch sich zum Maß aller Dinge erhebt und jeden Gehorsam gegenüber „höheren Gesetzen“ ablehnt, ist gerade ein Markenzeichen unserer Zeit. Niemand will heute noch etwas wissen von göttlichen Geboten, von Sünde, Schuld und Sühne. Der Gipfel dieser Nichtakzeptanz absoluter Maßstäbe endet in dem Satz von Aleister Crowly (1875 – 1947): Tu was du willst soll sein das ganze Gesetz (weiterlesen). Die absoluten Gesetze sind aber vorhanden, die einmal in den „Zehn Geboten“ deutlich werden und zum zweiten in dem absoluten Liebesgebot (Du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst), das zwar schon im Alten Testament steht (3.Buch Mose 19,18), aber von Jesus Christus noch einmal bekräftigt wurde (Matthäus 22,39). Gerade dieses Liebesgebot war sicher eines der am meisten missverstandenen absoluten Gesetze, die es zu beachten gilt. Das häufigste Missverständnis besteht darin, dass der Liebende alles erdulden solle, was ihm an Boshaftigkeiten widerfährt. Dies ist aber völliger Nonsens, denn diese Art Toleranz widerspricht in massiver Weise dem Liebesgebot! Denn der den Nächsten Liebende duldet und lässt dann die Boshaftigkeiten zu, so dass sie sich weiter verbreiten können und Unschuldige leiden müssen – aber auch der dem Bösen nachgebende Aggressor immer weiter in eine negative Entwicklung abgleitet. Das Liebesgebot gebietet es geradezu, dem Bösen immer und überall zu widerstehen und im Paroli zu bieten – ohne dabei selbst dem Bösen zu verfallen. Diese Kunst, wie dies vonstattengehen kann, hat Jesus Christus in seiner Bergpredigt erläutert. Praktische Anwendung fand diese Art des Widerstandes z. B. in dem von Mahatma Gandhi praktizierten gewaltlosen Widerstand gegen die Ausbeutung und Unterdrückung der indischen Bevölkerung durch die imperiale Besatzungsmacht der Engländer. Auch heutzutage kann dieser passive Widerstand dann praktiziert werden, wenn die staatlichen Organe, vor allem die der Exekutive, die Bürger auszubeuten und zu unterdrücken versuchen, wie dies z. B. in der Corona-Krise deutlich wird. Hier hat sich z. B. eine solche Form des Widerstandes in dem „Außerparlamentarischen Corona Unterausschuss“ (weiterlesen) gebildet.
  • Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott: Diese Weisheit hat sicher schon jeder gehört. In ihr steckt der weise Kern, dass niemand letztendlich von Gott völlig getrennt ist und er sich auch voll auf ihn verlassen kann. Er ist aber aufgefordert, sich nach Kräften selbst zu bemühen, die eigenen Kräfte zu entwickeln und zu erproben. Der göttliche Beistand ist aber nicht so gemeint, dass er höchstpersönlich ständig überall eingreift - dafür hat er "sein Personal": Es gibt sehr gut dokumentierte Berichte von Menschen, die in Krisensituationen, in äußerster Not, Hilfe erfahren haben, die allgemein Engeln zugeschrieben werden, wie dies z. B. in den Büchern von H. C. Moolenburgh „Engel als Beschützer und Helfer des Menschen“ (weiterlesen)  oder von Rudolf Passian (1924- 2018) „Der Engelreigen“ beschrieben wird (weiterlesen):  Hier wird oft noch einmal unterschieden zwischen „reinen Engeln“, die noch nie als Menschen inkarniert waren und seligen Geistern, die ehemals als Menschen auf Erden gelebt haben, aber im Jenseits mit ihren Erfahrungen aus mehreren Leben den noch auf der Erde lebenden Menschen weiter helfen. Letztere werden auch in einem anderen Zusammenhang manchmal „Geistführer“ genannt. Diese Hilfen können direkt erfolgen (Retten aus Gefahrenzonen – wie z. B. Hilfe bei einem Unfall) oder durch „Inspiration“ über Träume, Visionen oder spontane Eingebungen (wie z. B. in diesem Artikel!?).  Hier kommen wir auch noch einmal auf die Versuchungssituation zurück, in der auch Jesus stand, als er von Satan verführt werden sollte. Als tröstliche, oft aber überlesene Passage heißt es dort: Als Jesus den Versucher abgewiesen hatte, ließ er von ihm und die Engel kamen und dienten ihm (Matthäus 4,10). Die Hilfe erfolgt also durch Gott nicht unmittelbar, sondern mittelbar mittels „guter Geister“.     

Sind wir also von Gott verlassen? Es scheint oft so zu sein, aber mir kommt es so vor, als unterlägen wir der Suggestion und Propaganda einer „aus den Fugen geratenen Welt“, in der die geistige Komponente als eine Verbindung zwischen der „göttlichen Welt“ und der materiellen Welt geleugnet wird und wir glauben sollen, völlig in dieser Welt allein zu sein. Das aber wäre das reine „Absurdistan“! Wenn die Sinnhaftigkeit von „allem was ist“ bejaht wird, kann dies nicht zutreffen, sondern wäre völlig unlogisch. Die Grundannahme einer an sich nicht der Sinnlosigkeit anheimfallenden Welt impliziert einfach einen grundsätzlich vorhandenen göttlichen Beistand, dessen Absichten und Erscheinungsformen uns aber oft rätselhaft bleiben.

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