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Manche sind treue Anhänger des jeden Samstagabend ausgestrahlten „Wort zum Sonntag“, in dem ein Pfarrer die Gelegenheit hat – auch zu tagesaktuellen Themen – Stellung zu beziehen, um aus christlicher Sicht eine Bewertung vorzunehmen, wie gesellschaftliche Probleme im Lichte des Evangeliums zu sehen sind.

Am 01.5.2021: „Das Wort zum Sonntag“ flimmert nach den Tagesthemen bei der ARD über den Kanal in den Äther der fleißigen Fernsehzuschauer, die etwas „Erbauliches“ zur Einstimmung auf den Sonntag erwarten. Eine evangelische Pastorin, Ilka Sobottke, hat sich das Thema „Impfen“ vorgenommen. Gut, das ist kein einfaches Thema. Sie steigt gleich ein und legt unvermittelt los, in dem sie sehr schnell zum Thema kommt, wobei sie Bezug auf das nimmt, was ihre Arbeit ist, nämlich die Begleitung von Menschen auf ihren letzten Weg zum Friedhof: „Vielleicht kommt es daher, dass ich als Pfarrerin Menschen beerdigen muss die an und mit COVID gestorben sind.“[1] Nach ein paar allgemeinen Floskeln wird sie emotional: „Es macht mich schier rasend, zu wissen, wie viel Leid vermeidbar wäre. Vielleicht deswegen versuche ich ständig alle um mich her zu überzeugen, sich impfen zu lassen.“ Da ist die „Katze gleich aus dem Sack"! Es geht ihr gar nicht darum, in Ruhe zu reflektieren, was geschieht, wenn Menschen gestorben sind, sowohl mit den Dahingeschiedenen als auch mit den Angehörigen. Es geht ihr darum, Menschen zum Impfen zu animieren, ganz unverhohlen und offen, in der direkten Konfrontation. Sie lässt auch tatsächlich danach noch ein paar Impfskeptiker zu Wort kommen, wie z. B. eine Frau, die erfahren hat, dass jemand einen Tag nach einer Impfung gestorben ist und die die Konsequenz daraus zieht, lieber zu Hause zu bleiben, als sich impfen zu lassen. Da ist auch der junge Händler auf dem Markt, der auf sein Immunsystem vertraut, und der alte Mann an der Kirchentür, der offen sagt, dass er auf Gott vertraue. Diese Argumente ficht die Pastorin in ihrer Absicht nicht an, die Impfung als die Lösung zu präsentieren und bringt als Analogiebeispiel die Situation eines Mannes, der angesichts einer ausweglosen Situation während einer Flutkatastrophe auch auf Gott vertraute und die Hilfen eines vorbeischwimmenden Baumstammes, eines Bootes oder eines Helikopters mit dem Argument ignorierte, dass Gott ihn retten werde. Als er dann stirbt und sich bei Gott beklagt, dass er ihn nicht gerettet habe, erhält er von diesem die Hinweise auf die geschickten Retter. Dieser „Wink mit dem Zaunpfahl“ soll ankommen und dem Zuschauer suggerieren, dass auch die Impfung die von Gott geschickte Rettung sei: „Gottvertrauen – das bedeutet nicht nur abwarten und die Hände in den Schoß legen. Gottvertrauen heißt auch: die eigene Verantwortung wahrnehmen. Wir haben jetzt die Möglichkeit zur Impfung.“ Damit nicht genug, denn es muss auch noch das Gebot der Nächstenliebe bemüht werden: „Jesu Gebot wird auf einmal unangenehm unbequem: Und das heißt für mich nach all dem Leiden und Sterben: Schütze deine Mitmenschen wie dich selbst! Lass Dich impfen, auch wenn Du Angst hast, tue es für dich und tue es für deine Nächsten, die ganz nah und die ganz fern…Gott gibt uns die Freiheit zu handeln und damit die Verantwortung: Lassen Sie sich impfen, um der Liebe Gottes und um der Menschen willen.“ Diese perfide „Schleichwerbung“ für das kritiklose Impfen ist kaum noch zu toppen. Die ARD hat sich mal wieder als Propaganda-Medium mit Hilfe einer willfährigen evangelischen Pfarrerin gebrauchen lassen. Hier wird das notwendige Neutralitätsgebot verletzt und unter dem Deckmantel der von einer Theologin postulierten Behauptung, die Impfung sei ein Akt der christlichen Nächstenliebe und damit in Gottes Sinne, jede andersdenkende Einstellung als konsequenterweise „nicht-christlich“ deklariert. Gott ist für die Impfung! Welch eine Blasphemie! Dass hier so vorgegangen wird, ist sicher nicht zufällig. Die Programmgestalter haben dies so gewollt und bewusst eine entsprechend systemtreue Pfarrerin mit dieser Mission beauftragt. Ilka Sobottke, eine aus Mannheim kommende evangelische Pfarrerin, die den „Bloomalorden“ im Jahr 2018 aufgrund  ihrer „zupackenden und gradlinigen Art“ erhalten hatte[2], hat schon einmal im Jahr 2019 ein „Wort zum Sonntag“ dazu gebraucht, um ihre Linientreue mit dem links-grünen Mainstream zu bekunden: „Bei meinen muslimischen Freunden wächst die Angst. (…) Meine muslimischen Freunde erleben das so, dass die Reaktionen anders sind, je nachdem, ob Muslime sterben oder Christen. Und ich sehe das auch so. Sterben Muslime, scheint das nicht so wichtig. Anstatt Mitgefühl gibt es Gleichgültigkeit, sogar Häme und Genugtuung. Als wenn Muslime nicht genauso Menschen wären, nicht genauso Kinder Gottes und geliebte Geschöpfe.“[3] Zu Recht hatte damals der aus Ost-Berlin stammende Ralf Schuler[4], Leiter der Parlamentsredaktion von BILD, dies kritisiert:  „Ich bin es wirklich leid, dass immer wieder Leute – und sei es meiner eigenen Kirche – daherkommen und der Öffentlichkeit einreden wollen, wir (die Christen, der Westen, Deutschland) trauerten nicht genug oder adäquat um Muslime. Das ist dummes Zeug.“[5] Er kritisierte insbesondere die nicht erwähnte und damit verharmlosende Gewalt von Muslimen in Deutschland. Und nun kommt diese Pastorin daher und zeigt sich als „Systemlerin“ erster Güte mit dem Ignorieren von Bedenken gegen das Impfen und dem Verharmlosen von Folgeschäden einer einseitigen, propagandistisch nach vorne gepeitschten Impfkampagne, wonach sich möglichst alle Bürger dem Impfdiktat beugen sollen. Bedenken werden nur anekdotisch durch Äußerungen von zufällig ausgewählten Personen, die sie in ihrer Amtszeit getroffen und mit denen sie über das Thema Impfen gesprochen hat, vorgetragen und gleich ohne darauf weiter einzugehen, vom Tisch gewischt. Der Programmpunkt „Das Wort zum Sonntag“ zeigt einmal mehr auf, wo wir hingeraten sind, denn es ist nicht das erste Mal, dass eine Pfarrerin sich als „Steigbügelhalterin“ des Mainstreams in der Politik und Gesellschaft betätigt hat[6].

Aber wen wundert es: Die evangelische wie auch die katholische Kirche haben sich in der Corona-Krise immer sehr zurückgehalten und sich gescheut, Kritik zu üben. Hier zeigt sich einmal mehr, dass es keine wirkliche Trennung zwischen Staat und Kirche gibt und die Amtskirchen willfährige Erfüllungsgehilfen sind, die kritiklos alles hinnehmen. Aber das wundert einen nicht, denn wer die Steuern und andere Subventionen des Staates einnimmt, wird sich schwer damit tun, in die „fütternde Hand“ zu beißen. Dass hier grundlegende Änderungen erfolgen müssten, hatte ich bereits woanders deutlich gemacht[7].

 

© beim Verfasser

 

 

 

 

[1] https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wort-zum-sonntag/sendung/spricht-llka-sobottke-mannheim-102.html (Wortlaut zum Nachlesen).

[2] https://www.rnf.de/mannheim-bloomaulorden-geht-an-ilka-sobottke-pfarrerin-mit-herz-und-hirn-193446/

[3] https://www.achgut.com/artikel/christchurch_un_das_wort_zum_sonntag

[4] https://www.achgut.com/autor/schuler

[5] https://www.achgut.com/artikel/christchurch_un_das_wort_zum_sonntag

[6] https://perikles.tv/leserbriefe/1337-wie-das-wort-zum-sonntag-verkommen-kann

[7] https://perikles.tv/1606-mein-wahlprogramm

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